Auflösung: Fahne verkehrt
19.12.2017 Mellingen, Region ReusstalDa stehen sie vor dem Grossratsgebäude in Aarau. Alles gestandene Frauen und Männer mit starker Verwurzelung im Reuss-Städtchen. Ehemlige Gemeinderäte, Ortsbürger, Gewerbler, ja sogar der ehemalige und der aktuelle Stadtammann stehen hinter dem Mellinger Löwen. Alle wollten sie diesen denkwürdigen Moment festhalten, als der Grosse Rat letzte Woche die Anpassung des kantonalen Richtplans genehmigte und damit die Umfahrung ein Stück weit näher nach Mellingen kommt. Stolz halten Marin Frey (links) und Otto Bättig das Löwenbanner. Aber niemand hat bemerkt, dass der Löwe auf die verkehrte Seite schaut. Auch nicht Fotograf Heinz Lindinger. Er hat dem «Reussbote» geschrieben: «Das auf dem Foto abgebildete Löwenwappen ist ein Fundgegenstand aus früheren Ausgrabungen, hat vermutlich seine Rchtigkeit und könnte wie folgt begründet werden: Früher war die Regierung wahrscheinlich rechts gerichtet. Zwischenzeitlich hat sich diesbezüglich vermutlich etwas geändert und als Folge davon wurde die Löwen-Richtung geändert.» Auch Mellingens Gemeindeschreiber Beat Deubelbeiss meldete sich: «Unser Wappen sollte – so wie alle übrigen Wappentiere auf Fahnen – nach links schauen.» Markus Jost, ehemaliger Gemeindeschreiber in Wohlenschwil, meint derweil: «Es sind zwei Sachen, die nicht stimmen: Erstens halten sie die Fahne verkehrt (so verkehrt wie die geplante Umfahrung). Zweitens steht in der Mitte kein Mellinger, sondern ein Bübliker.» Auch «Reussbote»-Leser Lukas Müller hat zwei Fehler entdeckt: Erstens: Marin Freys Jacke sollte im Winter geschlossen sein. Zweitens: Der Mellinger Löwe guckt normal nach links.» Das weiss auch Theo Wijshijer, er schreibt mit einem Augenzwinker-Smiley: «Erst bei Baubeginn der Umfahrung wird sich der Mellinger Löwe aus Freude von vorne sehen lassen.» Sogar der Vizepräsident des Aargauischen Fussballverbandes meldete sich beim «Reussbote». Luigi Ponte schreibt: «Ich war in Mellingen Trainer, der Löwe schaut auf die falsche Seite.»