Gastrecht und Strom für Elektroauto
28.04.2020 Mellingen, Region ReusstalWo wird er während der Sanierung des Herrenrebenwegs sein Elektromobil aufladen können? Harald Westecker war besorgt. Er arbeitet beim Eidgenössischen Justiz- und Polizeidepartement in Bern im Bereich Informatik, zurzeit im Home-Office wie die meisten seiner Arbeitskolleginnen und -kollegen während der Pandemie. Normalerweise aber fährt Westecker täglich mit seinem strombetriebenen Auto in die Hauptstadt, vollgeladen, weil er einige Kilometer Hin- und auch Rückfahrt zu bewältigen hat.
Während der Sanierung seiner Wohnstrasse, die auf einen nicht weiter definierten Zeitraum zwischen Herbst und Frühjahr 2021 angesetzt ist, ist die Zufahrt zum Haus unmöglich. Damit gibt es auch keinen Zugang zur eigenen Ladestation. Die Gemeinde, zuständig für die Strassen- und Werkleitungssanierungen im Quartier Rebweg, konnte ihm zum damaligen Zeitpunkt keine Lösung anbieten (der «Reussbote» berichtete).
Hilfe unter Nachbarn
In der Zwischenzeit aber hatte sich ein Anwohner der Trottackerstrasse bei Harald Westecker gemeldet und ihm einen Stellplatz mit Lademöglichkeit auf seinem Grundstück angeboten. Harald Westecker ist erleichtert. Zwar wird es noch ein Weilchen dauern, bis er davon Gebrauch machen muss. Dass er nun aber eine Lösung während der Sanierungsphase hat, ist gut.
An der Trottackerstrasse befinden sich auch die orange markierten Alternativparkplätze der Gemeinde, welche Betroffene während der Sanierung nutzen können. Dieses Angebot brauche er nun aber nicht, sagt Westecker. Nachbarschaftshilfe sei Dank. Nach Erscheinen des Berichts im «Reussbote» habe sich der Anwohner bei ihm telefonisch gemeldet und ihm den Aussenstellplatz vor seinem Haus angeboten. Mittels Kabelrolle wird Westecker sein Elektroauto über einen Stromanschluss in der Garage des Gastgebers aufladen können. Dass er den Strom bezahlen wird, sagt er, sei selbstverständlich. Entweder werde er einen Zähler anhängen oder eine Pauschale zahlen. Eine «Selbstverständlichkeit» Hand zu einer Lösung zu bieten, war es wiederum für den Anwohner, der hier nicht namentlich genannt werden will.
Zurzeit ist – wegen Corona – im Quartier Rebweg allerdings Baustellenstopp. Vielleicht wird sich die Sanierungsphase am Herrenrebenweg deshalb noch etwas hinauszögern.