Christian Jäggi, Cheftrainer beim FC Fislisbach, sagt über Ramona Armuzzi: «Sie ist eine Trainer-Ikone im Schweizer Frauenfussball.» Diese «Ikone» stand letzten Donnerstag im Esp auf dem Platz und zeigte den 2.-Liga-Kickern, was sie als Trainerin so alles drauf ...
Christian Jäggi, Cheftrainer beim FC Fislisbach, sagt über Ramona Armuzzi: «Sie ist eine Trainer-Ikone im Schweizer Frauenfussball.» Diese «Ikone» stand letzten Donnerstag im Esp auf dem Platz und zeigte den 2.-Liga-Kickern, was sie als Trainerin so alles drauf hat.
Eine Frau als Trainerin? Die Skepsis war den im Kreis versammelten Spielern ins Gesicht geschrieben. Christian Jäggi, der nach einer Knieoperation noch immer an Stöcken geht und deshalb zum Zuschauen verdammt ist, hat Ersatz aufgetrieben. Und zwar keine Geringere als Ramona Armuzzi. In Trainerkreisen geniesst sie höchsten Respekt. Zwanzig Jahre lang hat die 47-Jährige bei den Zürcher Grasshoppers Spielerinnen auf den verschiedensten Stufen ausgebildet. Sie stand als Assistentin an der Seite des heutigen Fislisbacher Übungsleiters Christian Jäggi, der über seine Kollegin sagt: «Von ihr habe ich viel gelernt. Vieles, was ich heute auf dem Platz verlange, habe ich bei ihr abgeschaut. Ramona Armuzzi ist eine absolute Koryphäe, was die Trainingsarbeit anbelangt. Sie verfügt über ein unglaubliches Wissen. Ihre Übungen sind von höchster Qualität.» Bei so viel Lob mag Ramona Armuzzi nicht mehr zuhören. Als sie raus auf den Platz geht, um eben solche Übungen vorzubereiten, setzt Jäggi, der auf der Suche nach einem weiteren Trainerassistenten ist, noch einen drauf: «Ich möchte sie unbedingt aufs Esp holen.» Sportchef Christian Umbricht hat den Ruf gehört.
Ist Armuzzi eine Nummer zu gross?
Allein, er fragt sich, wie man eine solche Spitzenkraft bezahlen soll? Jäggis Wunsch steht auch die Tatsache entgegen, dass Armuzzi, die in Fehraltdorf wohnt, von Erich Vogel umworben wird, der den Frauenfussball bei den Zürcher Grasshoppers professionalisieren will. Wie auch immer: Ramona Armuzzi hat mit völlig neuen und spannenden Übungen am letzten Donnerstag auf dem Esp eine «Duftmarke» gesetzt, die bei den Spielern und Beobachtern Eindruck hinterlassen hat.
Im Training mit dabei waren auch zwei Probables, die darauf hoffen, beim Saisonstart dabei zu sein. Der eine ist Manuel Schneider, der sich in der Coronazeit sechs Rippen gebrochen hat. Er fuhr mit dem Velo in Baden etwas gar schnell in eine Kurve und war dabei heftig gestürzt.
Schutzengel für Manuel Schneider
Dabei hatte er gleich mehrere Schutzengel. «Ein Glück ist mir kein Kandelaber entgegengekommen», sagt der Leidgeprüfte. Beim Trainingsauftakt konnte Schneider bereits wieder reduziert mitmachen. Allerdings fehlt ihm noch die Puste. «Aber es ging schon wieder erstaunlich gut», sagt er.
Wellness-Wochenende für Gasane
Der andere ist Topskorer Christian Gasane. Er musste nach seinem Kreuzbandriss im letzten November nochmals unters Messer, um das Aussenband am rechten Knie zu verstärken. Er strampelt bereits wieder auf dem Hometrainer. «Unglaublich», staunt Christian Jäggi. «Der wurde nach mir operiert. Ich aber gehe noch an Stöcken und Christian hüpft schon wieder herum.» Sportchef Christian Umbricht und Co-Trainer Cristian Iglesias haben Gasane ein Wellness-Wochenende versprochen, wenn er beim Saisonstart wieder auf dem Platz steht. «Das schaffe ich», ist Gasane überzeugt.
Verstärkung aus Wettingen?
Neue Gesichter gab’s bei diesem Training ebenfalls zu sehen: Zwei Spieler vom FC Wettingen, die nach dem freiwilligen Abstieg aus der 2. Liga Inter auf Clubsuche sind. Es sind die beiden Mittelfeldspieler Lukas Hövel (28) und Kristian Popov (20). Vor allem Hövel wäre für den FC Fislisbach eine klare Verstärkung. Doch der hat noch Angebote aus höheren Ligen.
Am meisten gefreut über den Fussballneustart hat sich Clubbeizerin Brigitte Wenger, die von Montag bis Donnerstag die Hütte voll hatte. «Endlich bin ich wieder unter Leuten», sagte sie und hob das Glas zum Gruss.
Beat Gomes