Nach zwei Jahren Pause schnürten die Männerriegler am Schwingfest-Wochenende ihre Wanderschuhe

Nach zwei Jahren warten, war es endlich wieder so weit. 15 Männerriegler trafen sich am Bahnhof Wohlen, um endlich zu erfahren, wohin die Reise gehen sollte.

Wie immer waren Kudi von Felten und André Furrer sehr wortkarg, was das Ziel der Reise betraf. So wurde im Zug von Wohlen über Rotkreuz bis nach Arth-Goldau weiter diskutiert und dazwischen der erste Wein und Käse verteilt. In Arth-Goldau meinten alle: Die Rigi muss es sein. Aber nach der ersten Pause bestieg man den Zug Richtung Tessin. Das Reiseziel war nicht mehr klar. Das sollte sich beim Aussteigen in Flüelen ändern. Zwar erwähnte jemand beim Warten auf das Postauto das Reiseziel zufällig. Das aber blieb ohne Beachtung.
Im gut gefüllten Postauto ging die Fahrt weiter. Beim Pfaffensprung, kurz vor Wassen, gaben die Reiseleiter das erste Etappenziel bekannt: die Kirche von Wassen. Damit begann kurz vor 10 Uhr die Wanderung nach Wassen, danach weiter Richtung Göschenen zum Mittagessen. Teils auf schmalen Pfaden, manchmal auf Fahrsträsschen ging es durch Wald und Wiesen. Auf dem Säumerpfad erreichten die Männerriegler Göschenen. Mit Aussicht auf das Tunnelportal der Gotthardbahn, begann der Aufstieg Richtung Andermatt. Ein kurzes Stück entlang der alten Gotthardstrasse ging es hinauf Richtung Gotthardpass. Begleitet vom Rauschen der Reuss, meist abseits vom Verkehr, gewannen die Männerriegler auf dem Saumpfad rasch an Höhe, durch die Schöllenenschlucht. Kurz vor der letzten Biegung stach das grosse Suworow-Denkmal ins Auge.
Unmittelbar vor der Teufelsbrücke sieht man rechts im Felsen eine offene Türe mit Infotafel und Pfeil «Rundweg Schöllenen». Drei Männerriegler wählten diese Variante, im beleuchteten militärischen Stollen ein Stück im Berg drin zu laufen und – wieder im Freien – über Treppenwege zum Bahngeleise aufzusteigen.

Ein Update zum Schwingfest
Treffpunkt für alle war das Urner Loch, wo Bahn und Strasse in einem Tunnel verschwinden. Im Restaurant Soldatenhaus stellte sich heraus, dass die Niederwiler die einzigen Gäste waren. Vor dem Abendessen in Andermatt, wo gleichzeitig das Dorffest gefeiert wurde, gab es ein Update zum Eidgenössischen Schwingfest in Pratteln.
Am Sonntagmorgen wurden die Männerriegler von strahlend schönem Wetter geweckt. Nach dem Zmorge trennten sie sich in zwei Gruppen. Die eine wollte zur «Furkareussquelle» und weiter nach Realp. Die andere brachte den Fernseher in der Soldatenstube zum Laufen und war live am Schwingfest dabei. Nach einiger Zeit aber startete auch die zweite Gruppe Richtung Realp. Hospental war zügig erreicht, man beschloss den Turm zu besuchen.

Gruppenbild vor grandioser Kulisse
Die Aussicht war grandios, was alle gleich zum Gruppenbild nutzten. Kurz vor Realp führte der Weg durch einen grösseren Weiler mit Steinhäusern, die ans Tessin erinnern, die Alp Steinbergen. Wie abgemacht traf man sich am Bahnhof Realp und der Heimweg begann. In Andermatt umgestiegen und die Schöllenenschlucht aus dem Zug genossen. Ein kurzer Fotohalt in Flüelen und bald sassen alle im Zug nach Arth-Goldau. Man versuchte einen Fernseher für den Schlussgang vom Eidgenössischen zu finden.
Die Niederwiler aber mussten noch vor dem Schlussgang den Zug in Richtung Wohlen erwischen, sodass lange niemand wusste, wer nun König der Schwinger geworden ist. In Wohlen war es dann klar. Und der vorbereitete Überraschungsempfang konnte in vollen Zügen genossen werden. Ein tolles Weekend auf den Spuren der Gotthardbahn und zum Ursprung der Reuss nahm sein Ende. (zVg)

Auf den Spuren der Gotthardbahn

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