Fussball 2. Liga: Der FC Fislisbach mit vier Siegen in Folge. Trainer Rino Luongo über die jüngsten Erfolge:

Der FC Fislisbach ist mit seinem neuen Trainer Rino Luongo holprig in die Saison gestartet. Zuletzt legte das Team aber einen Steigerungslauf hin. Zur Wandlung seiner Mannschaft sagt Luongo: «Wir haben an der Defensive gearbeitet. Und wir fighten bis zum Umfallen.»

Wenn Rino Luongo von «wir» spricht, dann meint er auch Fabio Nicoletti, seinen Assistenten an der Seitenlinie. «Er ist ein ruhiger Schaffer», sagt Luongo. «Wir besprechen praktisch alles gemeinsam.» Über sich selbst sagt der einstige 1.-Liga-Stürmer (FC Wohlen, Grenchen und Wangen a. d. Aare): «Ich bin ein Teamplayer und dränge mich nicht gerne in den Vordergrund.» Für Luongo steht der Teamgedanke über allem.
Als er dem FC Fislisbach zugesagt hatte, das Team auf diese Saison zu übernehmen, war sich Luongo bewusst, dass es nicht leicht sein würde. So ein Übergang von einem Trainer zum andern ist immer auch mit Unwägbarkeiten verbunden. Wie würde das eingespielte Team das neue Trainerteam akzeptieren? «Sehr gut», sagt Luongo. «Ich habe eine gute und dynamische Mannschaft mit einigen sehr talentierten Spielern übernehmen dürfen.»

Schlecht in die Saison gestartet
In der Tat spielten die Fislisbacher letzte Saison eine starke Rückrunde, die sie zuletzt bis auf den 6. Tabellenplatz brachte. Luongo ist dabei aber aufgefallen, dass das Team hinten etwas anfällig wirkte. Offensiv gehörte der FC Fislisbach mit 71 erzielten Treffern zur viertstärksten von 16 Mannschaften. Defensiv hingegen lagen neun Teams vor dem Esp-Team. Die Fislisbacher starteten mit ihrem neuen Trainerteam denkbar holprig in die aktuelle Meisterschaft. Aus den ersten sieben Spielen resultierten nur gerade vier Zähler. Fünf Niederlagen und einem Unentschieden stand nur gerade ein Sieg gegenüber. Die Tabellenlage war kritisch. Fislisbach reihte sich ein unter die Abstiegskandidaten. Für Rino Luongo war die Negativserie allerdings kein Grund zur Panik. «Wir wussten was zu tun ist.» Nach einem weiteren Unentschieden (2:2) gegen Oftringen, folgte mit der 1:2-Niederlage gegen Menzo Reinach der absolute Tiefpunkt. Von da an ging’s bergauf.

Turnaround in Klingnau
Das Chrampf- und Kampfspiel in Klingnau konnte mit Hängen und Würgen 2:1 gewonnen werden. Die darauf folgende Partie gegen Brugg auf dem Esp geriet zum Thriller. Mit einem Mann weniger drehten die Fislisbacher das Spiel mit zwei Toren in den Schlussminuten zum 3:2-Sieg. Der Befreiungsschlag.

Junge drängen nach vorn
Darauf folgte das Spiel beim FC Baden in dem die Fislisbacher erneut einen Rückstand wettmachten und das Spiel noch 2:2 gewannen. Es war die mit Abstand beste Partie bis dahin. Und letzten Freitag rangen die Fislisbacher den FC Wohlen auf dem holprigen Rasen auf dem Esp mit 4:0 förmlich nieder. Christian Gasane, der zuletzt mit seiner Form zu kämpfen hatte, wurde mit drei Treffern zum Matchwinner.
Auffallend wie unter Luongo junge Spieler ihren Platz in der Mannschaft gefunden haben. Allen voran der 20-jährige Meo Till Mazzei, der sich bei Luongo einen Stammplatz erkämpft hat. Genauso Milan Gligic. Der erst 17-Jährige, der schon in der U17-Auswahl bei GC gestanden hat, ist zu einer festen Grösse im Team geworden. Hinten dran folgen Junioren Yannis Hofer, Sven Käufeler, Alexis Papaconstantinou oder Mino Klammer die gestandenen Spielern Konkurrenz machen. Zum Erfolg seines Teams sagt Rino Luongo: «Wir haben an der Defensive gearbeitet. Und wir haben versucht, den Spielern den Druck zu nehmen. Sie gehen nun mit viel mehr Selbstvertrauen auf den Platz.»

Der Erfolg beginnt in der Defensive
Es ist offensichtlich: Luongo hat seinen Spielern den Gedanken eingeimpft, wonach der Erfolg zuerst einmal in der Defensive beginnt. Die Fislisbacher verschieben nun auf dem Feld als kompakte Einheit und machen so dem Gegner die Räume eng. Und wenn Luongo einen Jungen ins Spiel schickt, kann der unbeschwert aufspielen. Er fordert sie auf, «frisch von der Leber» drauflos zu spielen.
Am Samstag (17 Uhr) muss der FC Fislisbach beim FC Lenzburg ran. Der hat zuletzt etwas geschwächelt, verfügt aber nach wie vor über viel Potenzial. «Ich schaue nicht gross auf den Gegner», sagt Luongo. «Wenn, dann schaue ich mir seine Stärken an, die wir abzulöschen versuchen.» Mit einem Sieg in Lenzburg, käme Luongo seinem selbst gesteckten Ziel von 20 Zählern für die Vorrunde bis auf einen Punkt heran. «Wir sind ‹giggerig› auf das Spiel und werden, wie immer, bis zum Umfallen fighten.»

Beat Gomes

«Wir fighten stets bis zum Umfallen»

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