Der Gestaltungsplan «Schinebüel» muss leicht revidiert werden

Die Terrassenhäuser an der Schinebüelstrasse sind längst bewohnt. Aber auf den Terrassen wird es heiss. Nun soll Grün Abhilfe schaffen.

Manchmal ist es richtig verzwickt: Die fünf Terrassenhäuser im Schinebüel in Birmenstorf sind längst gebaut, die Bewohnerinnen und Bewohner geniessen die Lage am Hang, die Aussicht Richtung Habsburg. Aber auf ihre grossen Terrassen brennt die Sonne und das tut sie im Sommer an vielen heissen Tagen. Hinzu kommt, dass sich die mit Zementplatten belegten Terrassen aufheizen und ein ungünstiges Mikroklima erzeugen. Nun dürften sich die Hitzetage mit der Klimaveränderung häufen. Ein solches Szenario sei, schreiben die planenden Architekten Rüdisüli, vor über zehn Jahren noch nicht so gegenwärtig gewesen wie heute. Der Hitze auf ihrer Terrasse möchten die Bewohner aber gerne etwas entgegensetzen. Am liebsten eine Pergola, um die Terrasse im Schatten auch in heissen Sommern geniessen zu können. Eine einfache Sache. Meint man. Und muss erkennen, dass man irrt.
Es wird nämlich noch etwas verzwickter: Der bestehende Gestaltungsplan «Schinebüel» lässt solche Aufbauten nicht zu. Keine Pergola, keinen Wintergarten. In diesen Baufeldern, die unter der reformierten Kirche auf dem Bollrain liegen, neben Kulturland und Wald, sind die Höhen für Terrassenhäuser begrenzt. So will es der Gestaltungsplan aus dem Jahr 2009. Um zusätzliche Aufbauten auf eine legitime Basis zu stellen, muss der Gestaltungsplan angepasst werden. Nötig ist eine Teiländerung der Sondernutzungsvorschriften.
An dieser besonderen Lage unter dem Boll muss zudem die architektonische Gestaltung des Projekts und die Einordnung ins Ortsbild berücksichtigt werden. Deshalb wurde zur Beurteilung des von Rüdisüli Architekten verfassten Richtprojekts zusätzlich ein Brugger Architekturbüro beigezogen. Laut den Planern steht dieses Büro «den geplanten Terrassenaufbauten positiv gegenüber und bestätigt im Grundsatz die gute Einpassung». Das Brugger Büro hält unter anderem fest: «Wichtig ist aus ortsbaulicher Sicht, dass die Aufbauten offen und nicht wie zusätzliche Bauvolumen wirken. Schliesst man die Seiten mit Glas, entsteht ein unausgewogener Gesamteindruck.» Die Verglasung der Seiten wäre störend, urteilen sie. Der revidierte Gestaltungsplan liegt in der Gemeindeverwaltung Birmenstorf bis zum 15. Juli öffentlich auf. (hhs)

Pergola wegen Klimawandel

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