Pontonier-Wettfahren: Mellinger Pontoniere an den SM in Schwaderloch. Florian Graf und Rafi Seitz gewannen bei den Jungpontonieren

Fritz und Remo Häni. Vater und Sohn. Der eine 68, der andere 43 Jahre jung. Trotz Pech beim Start, als bei Remo das Ruder brach, hätte es den Hänis an den Schweizer Meisterschaften beinahe noch zum Kranz gereicht.

Der «eiserne Fritz» am Stachel hinten im Boot. Sohn Remo vorne rechts am Ruder. Achtung fertig los! Die beiden legen sich kräftig ins Zeug, bringen das 500 Kilo schwere Boot in Schwung. Nur wenige Meter weiter wartet schon der erste «Felsen», der im richtigen Winkel angefahren werden will. Ein Knall und Remo Häni steht mit einem hölzernen Stummel in der Hand da. Der Rest des Ruders schwimmt den Fluss hinunter. Vater und Sohn reagieren ohne Hast. Fritz, der als Drittältester am Start steht, hält das Boot in der Strömung, ohne abzutreiben. Gelernt ist gelernt. Sohn Remo greift zum Ersatzruder und schlauft es ein (siehe Bilder rechts). Trotz dieses Malheurs fahren die Hänis den schwierigen Parcours sauber ab, machen kaum Fehler und kommen mit einer respektablen Zeit ins Ziel. Rang 28 unter 80 gestarteten in der Kat. D., nur gerade hauchdünne 2,4 Punkte hinter dem Kranz. Hinter den Hänis, als Vereinsbeste in dieser Kategorie, lieferten sich die Teams mit Marcel Keusch (46)/Michael Höhn (52) und Stefan Höhn (50)/Pascal Graf (50) ein vereinsinternes Duell auf Biegen und Brechen. Das Bruderduell Höhn ging bei Punktgleichheit um 70 Hundertstelsekunden an den älteren Michael Höhn.

Sieg für Rafi Seitz/Florian Graf
Glänzend aufgelegt zeigten sich die Jungpontoniere Rafi Seitz und Florian Graf. Die beiden 17-jährigen Lehrlinge wollten ihre eher durchzogene Leistung von Aarwangen, als sie nur 9. wurden, vergessen machen. Entsprechend gingen sie zur Sache. Es hätte eine überlegene Bestzeit werden können. Doch am letzten «Felsen» patzten sie und kassierten vier Strafpunkte. Dank der überragenden Zeit reichte es am Ende hauchdünn, mit einem Vorsprung von 0,6 Punkten, zum Sieg. Dafür gabs aber keinen Schweizer Meistertitel. Die Meisterschaften für die Junioren finden separat statt. Bei einem fehlerfreien Lauf werden die beiden jungen Mellinger bei ihren Schweizer Meisterschaften ein gewichtiges Wörtchen mitreden.

Mäder/Dietiker nahe am Kranz
In der Kategorie C waren 191 Fahrer am Start. Christian Mäder (42)/Dominic Dietiker (31) schrammten als 49. um den Hauch von 0,3 Punkten am Kranz vorbei.
Bei den Frauen lieferten Simone Schwender (25)/Sascia Weyermann (30) ebenfalls ein respektables Resultat ab. Rang 24 von 45 Gestarteten. Melanie Schlögl (31), die mit Jasmin Schmid diesmal für die Badener Pontoniere startete, wurde 19. – und somit beste Mellingerin.

Beat Gomes

Ruderbruch beim Start: Die Hänis im Pech

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