Der Kulturkreis Rohrdorf will sich neu organisieren und sucht Mitglieder für eine Leitungsgruppe

Seit 1958 besteht der Kulturkreis Rohrdorf und begeistert jährlich rund 1000 Zuschauerinnen und Zuschauer. Zum Ende der diesjährigen Saison hört der langjährige Leiter Guido Schuppisser auf. Sein Wunsch: die Kultur am Rohrdorferberg auf eine breitere Basis zu stellen.

Der Kulturkreis Rohrdorf kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Die freie kommunale Institution existiert seit über 65 Jahren und wurde in dieser Zeit von mehreren, teils langjährigen ehrenamtlichen Teams geführt. 2017 übernahm Guido Schuppisser aus Niederrohrdorf die Leitung zusammen mit Claire Dörflinger und Margrit Wildi von René und Yvonne Kaufmann-Kramer, welche die Leitung altershalber nach 15 Jahren abgaben: «Ich bin vom damaligen Gemeinderat Lukas Fus ins Boot geholt worden», erinnert sich Schuppisser.» «Bei der Übernahme haben wir die künstlerische Ausrichtung angepasst und den neuen Fokus auf Kleinkunst in ihrer ganzen Bandbreite gelegt», erzählt er weiter. Das Ziel sei ein «niederschwelliges Kulturangebot mit hoher künstlerischer Qualität» gewesen. Nicht nur beim Programm, sondern auch bei der Finanzierung ging man damals neue Wege. Seit 2017 bildet der fixe Betrag von 50 Fr., den die heute rund 370 Abonnentinnen und Abonnenten jährlich zahlen, neben einem Beitrag des Kuratorium Aargau sowie einem Zustupf der Gemeinde Niederrohrdorf, das Fundament für den Erhalt des abwechslungsreichen Kulturbetriebs am Rohrdorferberg. Dass die Abonnenten damit freien Eintritt zu den sechs bis sieben Veranstaltungen pro Jahr erhalten, stärke die Verbundenheit mit dem Kulturkreis, glaubt Schuppisser: «Ein kommunales Kulturangebot darf nicht abhängig von privatwirtschaftlichen Sponsoren sein», findet er ausserdem. Zumal es spätestens seit der Pandemie nahezu unmöglich sei, überhaupt Sponsoren zu gewinnen – ohne mit exorbitanten Forderungen konfrontiert zu sein.

Breite Bevölkerung einbeziehen
Seit Gründung des Kulturkreises arbeitet das jeweilige Leitungsteam ehrenamtlich. 300 Freiwilligenstunden haben Petra Holzweiler und Guido Schuppisser im vergangenen Jahr aufgewendet und auch für 2024 wieder ein vielseitiges und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt («Reussbote», 16. Januar). Für ihn sei es nach acht Jahren aber Zeit, den Weg frei zu machen für etwas Neues, sagt Guido Schuppisser. Es gelte den demografischen Gegebenheiten und den unterschiedlichen Anspruchsgruppen in der Gemeinde Rechnung zu tragen. Dazu soll die Kulturkreisleitung neu organisiert werden. Ziel sei es, eine etwas grössere Leitungsgruppe zu formieren – nicht nur um den zeitlichen Aufwand auf mehr Schultern zu verteilen: «Ich finde es wichtig, dass man es breiteren Bevölkerungsgruppen zugänglich macht, insbesondere jüngeren Menschen und Vereinen», so Schuppisser. Im Rahmen des Leitbild-Workshops der Gemeinde sei auch das Thema Kultur nachgefragt worden, betont Schuppisser, der sich als Organisationsform eine Kulturkommission wie in anderen Gemeinden wünschen würde. Doch zunächst brauche es Menschen, die bereit seien, diese «sinnstiftende und befriedigende Aufgabe» mitzugestalten. Eingeladen seien alle interessierten Personen – unabhängig von Alter, Wohnort und kulturellen Vorlieben. Der Zeitpunkt für eine Neuorganisation ist laut Schuppisser ideal. Das Programm für 2024 steht und dank des vorhandenen Kapitals sei der Betrieb für die nächsten 1,5 Jahre gesichert. «Das aktuelle Leitungsteam steht für einen unkomplizierten Know-how-Transfer das ganzes Jahr zur Verfügung, verspricht Guido Schuppisser.

Michael Lux

Mail an: kkr@kulturkreisrohrdorf.ch

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