Das Verkehrsregime in der Altstadt wird angepasst und die Reussbrücke für schwere Fahrzeuge gesperrt

Die alte Reussbrücke muss umfangreich saniert werden. Bereits ab 15. März ist die Brücke für alle Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen gesperrt. Ein neues Verkehrsregime in der Altstadt soll darüber hinaus den Verkehr im Städtli reduzieren.

Die alte Reussbrücke ist in einem schlechteren Zustand als gedacht – das ist schon länger klar. Die Langzeituntersuchungen des Kantons zeigen nun aber: Es sind umfangreiche Instandsetzungsmassnahmen erforderlich. Von den einmal veranschlagten 140 000 Fr. für die Sanierung ist längst keine Rede mehr. Nach ersten Kostenschätzungen gehe man von rund drei Millionen Franken aus, so Christian Birchmeier, Projektleiter vom Departement Bau, Verkehr und Umwelt. Die Sanierung, deren Kosten der Kanton übernimmt, soll ab 2026 beginnen. Doch aufgrund des schlechten Zustands sind schon jetzt Massnahmen erforderlich. So dürfen ab 15. März Fahrzeuge von mehr als 3,5 Tonnen die Brücke nicht mehr befahren. Das gilt auch für Zubringerfahrzeuge. Ausgenommen sind das Postauto sowie Blaulichtfahrzeuge. Die Bushaltestelle auf der Brücke wird weiterhin bedient. Darüber hinaus werden entlang der beiden seitlichen Trottoirs Leitpfosten gesetzt, damit diese nicht aus Versehen von Motorfahrzeugen befahren werden. Im schlimmsten Fall könnten deren Räder sogar durchbrechen, befürchtet Birchmeier. Für Fussgänger sei das Trottoir aber gefahrlos nutzbar.

Risse in Fahrbahnplatte
Grund für die Massnahmen ist der schlechte Zustand der fast 100-jährigen Betonplatte, die sich unter dem Belag befindet: «Bei der alten Platte haben wir viele rostige Bewehrungsstäbe, das wirkt sich auf die Tragsicherheit aus», erklärt Christian Birchmeier. Noch schlimmer seien aber die horizontalen Risse, durch die der horizontale Verbund nicht mehr gegeben sei. Weil die Betonplatte unter dem Trottoir dünner sei, sei diese in noch schlechterem Zustand, so der Experte. Statische Defizite weisen darüber hinaus die unter der Fahrbahnplatte liegenden Stahlträger auf. Die Korrisionsschutzbeschichtung der Stahlträger ist ebenfalls schadhaft.
Für die einjährigen Sanierungsarbeiten ab 2026 muss die Brücke komplett gesperrt werden. Dabei werden die Längsstahlträger unter der Stahlbetonfahrplatte entfernt und die darunter liegenden Querträger ersetzt. Die Fahrbahnplatte muss komplett zurückgebaut und ersetzt werden.

Überarbeitetes Verkehrsregime
Ebenfalls am Freitag, 15. März, legt die Gemeinde ihr Signalisationskonzept für die Altstadt neu auf. Im Herbst 2023 war dieses erstmalig veröffentlicht worden, es hatte jedoch diverse Einsprachen gegeben. Vorgesehen ist eine Begegnungszone mit einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Der Durchgangsverkehr soll zudem komplett aus der Altstadt verbannt werden, ausgenommen der öffentliche Bus- und der Veloverkehr. Das alte Lenzburgertor in Fahrtrichtung Lenzburgerstrasse wird für den motorisierten Verkehr ebenfalls gesperrt. Die Zufahrt für Zubringer und Altstadtkunden bleibe aber weiterhin gewährleistet, heisst es vonseiten der Gemeinde. Die Änderungen aufgrund der Einsprachen betreffen unter anderem die Grosse Kirchgasse. Hier soll im Gegensatz zur ersten Auflage das bestehende Einbahnregime beibehalten werden. Velofahrer dürfen alle Strassen, auch Einbahnstrassen, in beide Richtungen befahren. Das neue Konzept enthält ausserdem die Einführung einer Tempo-30-Zone auf dem Tägerigerweg.

Michael Lux

Sanierung kostet rund drei Millionen

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