Das Baugesuchsverfahren für den Reusssteg wird aufgegleist – Einsprachen beim Kanton wurden abgewiesen

An der Sommer-Gmeind 2025 will der Gemeinderat dem Souverän einen Verpflichtungs-Kredit für den Bau des Reussstegs vorlegen.

Für das Vorprojekt des Reussstegs hat der Kanton im Januar grünes Licht signalisiert. Einsprachen wurden abgewiesen. «Wir sind vor der Haustür des Kantons und klopfen an», brachte es Daniel Schüepp an der Sommer-Gmeind auf den Punkt. «Es braucht nicht mehr viel, damit wir das Okay für das Baugesuch bekommen.» Das Verfahren für das Baugesuch wird nun aufgegleist und voraussichtlich im Oktober beim Kanton aufgelegt. «Wenn wir das Okay vom Kanton haben, werden wir eine Sponsoring-Kommission einberufen», so Schüepp. Dann werde aufgelistet, wie viel der Reusssteg für Künten und Fischbach-Göslikon kostet.
Der monetäre Aspekt könnte zum Knackpunkt werden. Bekanntlich fand in Fischbach-Göslikon kürzlich die Sommer-Gmeind statt. Die finanzielle Lage gab Anlass zu Diskussionen – der Zusatzkredit für den Gestaltungsplan Unterdorf bachab geschickt. Das gibt Anlass für Bedenken, ob bei einem Antrag für den Baukredit die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger «Ja» sagen.

Sitzt Fi-Gö im gleichen Boot?
An der Sommer-Gmeind in Fi-Gö informierte der Gemeinderat unter anderem über den Reusssteg. Auch die Kosten wurden thematisiert. Voten kamen dazu. Der Tenor: Man sei zwar für den Steg, aber mit zwei Millionen Franken Kosten habe man nicht gerechnet. Trotzdem folgte der Souverän einem von Stefan Trachsler gestellten Überweisungsantrag. Mit diesem Antrag muss der Gemeinderat an der kommenden Winter-Einwohnergemeindeversammlung einen Verpflichtungskredit für das Projekt Fussgängersteg Fischbach-Göslikon/Künten beantragen. «Das ist ambitioniert. Zuerst muss im Oktober das Baugesuch aufliegen», so Schüepp. Für Künten reiche die Zeit nicht, den Verpflichtungskredit bereits auf die Winter-Gmeind zu traktandieren. «Künten hofft, dass Fischbach-Göslikon im gleichen Boot mitfährt und an der Gmeind Ja zum Verpflichtungskredit sagt. Dann können wir an der Sommer-Gmeind in Künten darüber abstimmen», sagte Schüepp. Geht alles glatt, könnte mit dem Bau des Reussstegs im Herbst 2025 begonnen werden.

Sponsoren und Bundesbeiträge
Wie hoch der Künter Kostenanteil für den Reusssteg ist, will Schüepp nicht beziffern. «Wir können im Moment noch vom Aglo-4-Programm des Bundes profitieren», führte er aus. 40 Prozent der Kosten würde der Bund, 10 bis 20 Prozent der Kanton subventionieren. Der Rest teile sich auf die beiden Gemeinden und Sponsoren auf. «Ich werde den Reusssteg mit meiner Firma ebenfalls sponsern. Wenn auch andere Firmen mitmachen, wird der Steg nicht so teuer werden, wie vorgesehen», so Schüepp. Fakt sei, werde der Baustart nach 2026 verlegt, würde das Geld aus dem Agglomerationsprogramm des Bundes nicht mehr fliessen.

Diverse Hürden bereits genommen
Der Reusssteg soll 130 Meter lang und zwei Meter breit werden und als Spannbandbrücke konzipiert sein. Nach zehn Jahren Planung befindet sich der Reusssteg nun auf der Zielgeraden. Gerungen wurde mit Einsprachen der Umweltverbände und schliesslich eine Lösung mit Landabtausch für Ausgleichsflächen gefunden. Der Reusssteg und das Naturschutzprojekt «Grien» wurden bisher durch gegenseitige Einsprachen blockiert. Mit der im Oktober 2023 unterzeichneten Vereinbarung anerkennen alle Parteien die Umsetzung der Vorhaben als gemeinsames Gesamtprojekt.
Schüepp sagte damals: «Es ist ein grosser Erfolg, dass wir mit der Vereinbarung alle Interessen unter einen Hut bringen konnten.» Bleibt zu hoffen, dass es bei der Auflage des Baugesuchs keine Einsprachen gibt und beide Gemeinden «Ja» zum Verpflichtungskredit für den Bau des Reusssteges sagen. So wird der Steg schon bald die beiden Dörfer miteinander verbinden.

Debora Gattlen

Reusssteg ist kurz vor der Zielgeraden

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