Rolf Schmid kommt in die Zähnteschüür – der Reinerlös geht an das Hilfswerk «Niggi hilft Togo»

Der Bündner Comedian Rolf Schmid macht aus seiner Lebensgeschichte ein amüsantes Spektakel und besucht für einen guten Zweck Oberrohrdorf. Das Programm heisst «Jetzt langts!».

Da ist die Sache mit den Bubenstreichen in Rothenbrunnen oder auch das Querschlägertum im Militär. Oder gar der einsilbige Vater und die duldsame Mutter. Ganz zu schweigen vom bereits in der Primarschule ein Päckli Zigaretten rauchende Schulfreund Willi und natürlich Fräulein Züger, die altledige Leiterin des Knabeninternats am Säntis. All diese lustigen Geschichten wird der Bündner Comedian Rolf Schmid am 28. September in der Zähnteschüür aus seinem Buch vorlesen. Aber eigentlich gehts jeweils gar nicht lange, und Schmid legt das Buch zur Seite, taucht als Vollblutkomiker gleich selber in die Vergangenheit ein und spielt die Szenen nach.
Es ist ein literarisches Reiseprogramm mit viel humoristischen Musikeinlagen. Mit dieser «Lesung, die keine ist» überrascht Rolf Schmid jeweils sein Publikum. Am meisten überrascht hat er sich damit aber wohl selber, denn er verlässt damit nach über zehn Soloprogrammen und 20 Jahren die Sparte Nummern-Kabarett.

Ein bekanntes «I mag eifach nid»
Seit der TV-Sendung «Benissimo» sowie dem Arosa Humorfestival ist der legendäre Spruch «I mag eifach nid» das Erkennungszeichen von Rolf Schmid. Aktuell ist er mit seinem zwölften Soloprogramm in der ganzen Schweiz unterwegs, und eigentlich ist er pensioniert. «Ich habe jetzt die Freiheit mir die Engagements auszusuchen und kann nebenbei eigene Projekte zum Beispiel im Bereich Food und Comedy lancieren», sagt der Comedian.
Sein Bündner Bonus kommt im Unterland sehr gut an und er brauche auch nur einen Satz zu stammeln und schon schmelzen die Frauen und die Männer spendierten ein Bier.
Das sei zwar schön und gut, aber um ein Publikum 90 Minuten auf Trab zu halten, brauche es dann doch noch ein bisschen mehr. Rolf Schmid hat zwischenzeitlich ein Buch geschrieben, wird aber in Oberrohrdorf nicht aus demselben vorlesen, sondern es eher vorspielen. Das mache viel mehr Freude. Ausserdem gibts musikalische Einlagen und auch sonst noch allerhand höheren Blödsinn.
Und wem empfiehlt Schmid, die Vorstellung vom 28. September zu besuchen respektive für wen ist es eher nichts? «Es hört doch jeder nur, was er versteht», sagt er. Das ist von Goethe und trifft auch auf Comedy zu: «Die einen lachen über die Witze und Pointen, andere schmunzeln, weil sie erkennen, dass noch etwas zwischen den Zeilen steht und die ganz, ganz Schlauen interpretieren Dinge in meine Nummern hinein, die gar nicht drin sind. Mir sind im Publikum alle gleich lieb. Ich will ja nicht die Welt verbessern, sondern die Leute einen Abend lang gut unterhalten.»

Immer wieder mal ausbrechen
Er war nicht immer Comedian. Der gelernte Bäcker-Konditor war mit gerademal 21 Jahren einst Chef-Patissier im «Hilton» in London. Zurück in Rothenbrunnen, tat er, was von ihm erwartet wurde: Er übernahm die Bäckerei seines Vaters. 20 Jahre später hatte er zwei zusätzliche Filialen und 30 Mitarbeitende. Aber wirklich glücklich war er nicht. Er hängte seinen Brotberuf an den berühmten Nagel und lebte seinen Traum: die Bühne. Ein weiser Entscheid, denn 30 Jahre später ist er immer noch überglücklich über diesen Entscheid. Schmid ist verheiratet, Vater von drei erwachsenen Kindern und Grossvater.

Benefizanlass für einen guten Zweck
Der Reinerlös des Comedy-Abends in Oberrohrdorf geht übrigens zu 100 Prozent an «Niggi hilft Togo», ein gemeinnütziges Hilfswerk von Nicole und Rolf Wiederkehr aus Oberrohrdorf. Anfang dieses Jahres fragten sie die Gemeinde Oberrohrdorf an, ob es nicht eine Möglichkeit gäbe, in der Zähnteschüür einen Benefizanlass durchzuführen. «Unsere Idee wurde sofort unterstützt», sagen beide. Und nun also ist es soweit.

Isabel Steiner Peterhans

Rolf Schmid: Samstag, 28. September, Zähnteschüür Oberrohrdorf. Tickets unter: niggi-hilft-togo.ch oder togohilfe.ch.

Eine Reise durch die Lebensgeschichte

Image Title

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Ja. Ich benötige ein Abo.

Article

Image Title