Comedian Peter Löhmann besuchte in Nepal seine Hilfsprojekte. Im Gepäck Hilfsgüter und Dinge, die Kinderaugen strahlen lassen

Die Kinderhilfsprojekte in Nepal sind für Comedian Peter Löhmann mehr als ein Projekt. Er hat nicht nur Schulen und Spitäler aufgebaut, sondern besucht sie auch jährlich. Um Kinderaugen zum Leuchten zu bringen, geht er auch in die Slums und spielt mit ihnen Fussball.

Nepal – ein Land zwischen Trauer und Hoffnung. Der Monsun hat Nepal auch dieses Jahr mit voller Wucht getroffen. Insbesondere die Stadt Kathmandu. Vor zwei Wochen kehrte Comedian Peter Löhmann in die Schweiz zurück. Um acht Uhr ging sein Flug, drei Stunden später war der Flughafen in Nepal zehn Tage lang gesperrt. Tagelang waren Dörfer von der Aussenwelt abgeschnitten, es gab Hunderte von Toten.
Peter Löhmann engagiert sich mit seinen Hilfsprojekten «Magic Moments» seit fünfzehn Jahren zuerst in Haiti und seit zehn Jahren in Nepal. Er sichert mit seiner Arbeit unter anderem die Schulbildung für die Ärmsten, kümmert sich um fliessendes Wasser und medizinische Versorgung. Damit zaubert er Kindern mitten im Elend ein Lächeln ins Gesicht. «Das Kinderhilfswerk ‹Magic Moments› ist vergleichsweise klein, aber bewirkt viel und arbeitet effizient», sagt der Gründer. «Jeder Rappen fliesst in die Hilfsprojekte.» So werden administrative Arbeiten unentgeltlich geleistet und Reisen privat finanziert.

Eine Woche voller Emotionen
Die jährliche Reise nach Nepal nutzt Löhmann, um vor Ort seine Kinderhilfsprojekte in Augenschein zu nehmen. Begleitet wird er jeweils von einem Kameramann. Dabei gibt es Momente, wo beide eine kurze Zeit innehalten, um emotional Erlebtes zu verarbeiten. Doch genau das ist es, was Löhmann anspornt, weiterzumachen und Kindern zu helfen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen.
Als Löhmann vor drei Wochen in Kathmandu landete, wurde er von seinem ortsansässigen Team abgeholt. Als erstes ging es nicht in das Hotel, sondern in einen Laden, um Süssigkeiten einzukaufen. Da keine Kreditkarte akzeptiert wurde, musste er zuerst Bargeld, nepalesische Rupien, besorgen. Nach dem Einkauf fuhr das Team in das Ghetto von Kathmandu. «Als wir ausstiegen, waren wir in nur einer Minute von über 100 Kindern umringt», sagt Löhmann. Auch die Polizei tauchte auf und fragte, was vorgefallen sei. Nachdem sie erfuhren, weshalb Löhmann und sein Team da waren, halfen sie Süssigkeiten zu verteilen und bliesen Ballone auf, die Löhmann in Tiere verwandelte. Nach vier Stunden ging es dann ins Hotel und unter die Dusche. «Wenn man in den Slums war, weiss man, wie gut es uns hier geht», so Löhmann.

2024 bereits 1000 Kinder geboren
Die Fahrt zum 90 Kilometer entfernten Spital dauert unter Normalbedingungen drei Stunden. Da ein Teil der Strasse durch einen Erdrutsch unpassierbar war, musste Löhmann einen anderen Weg über unbefestigte Strassen nehmen – die Fahrt dauerte zwei Stunden länger. Im Spital kamen in diesem Jahr bereits 1000 Kinder zur Welt. Zwei Tage war Löhmann vor Ort. Er nahm in dieser Zeit an den Visiten teil und machte Spässe mit Ruth Gonseth, Leiterin des Spitals und ehemalige Dermatologin. «Ich sage ihr immer, dass sie 64 Jahre alt sei», sagt er. Tatsächlich ist sie aber 83 Jahre alt und leitet immer noch mit viel Herzblut und Elan das nepalesische Team. Mit im Gepäck waren auch zwei Koffer mit Verbandsmaterial und Medikamenten, die jeweils eine Apotheke aus Baden sponsert.

Fussballspiel mit viel Spass
Nach dem Besuch im Krankenhaus ging es für Löhmann weiter zum Besuch der Chris Tall Schule und den Kindergärten. Dafür hatte Löhmann Fussballtrikots und passende Stulpen für die Kinder im Gepäck. Und natürlich wurde damit ein Match veranstaltet. Löhmann war im roten Team «Magic Moments» als Mittelfeldspieler dabei. Und natürlich wurde vor dem Match die nepalesische Hymne von den Kindern gesungen. In Flip-Flops oder barfuss ging es danach zur Sache. Bei einem Torschuss flog zuweilen nicht nur der Ball ins Netz, sondern auch ein Flip-Flop durch die Luft. Was aber wichtig war bei allem Ehrgeiz; es wurde viel gelacht. Das Team «Magic Moments» ging als Sieger vom Platz. «Trotz strömendem Regen feuerten 280 Mitschüler und Mitschülerinnen mit Ballonen die Teams an.» Über den Match berichtete auch die lokale Presse.

Film für Comedy Festival Schweiz
Seine Reise hält jeweils der Kameramann in einem Film fest. Dieser wird ab Dezember auf der Homepage von Löhmann aufgeschaltet, bei TeleM1 ausgestrahlt und am Comedy Festival in der Schweiz gezeigt. 6000 Besucherinnen und Besucher sehen jeweils vor der Pause den Kurzfilm. «Wir wollen nicht auf die Tränendrüse drücken», sagt er. «Wir wollen die Erfolge zeigen, die wir mit unseren Schulen, Kindergärten und dem Spital erreichen. Ich löse den Film immer mit einer Sequenz aus, die die Leute wieder lächeln lässt. Das nach dem Motto: «Das haben wir bisher zusammen geschafft.» Die gesamten Einnahmen des Anlasses fliessen jeweils in das Hilfswerk. Für Sponsoren, welche nicht nur das Comedy Festival, sondern auch das Kinderhilfswerk unterstützen, tritt Löhmann ohne Bezahlung an Firmenevents auf.
Bereits sind neue Projekte aufgegleist. Nächstes Jahr will Löhmann zudem auf eine Tour durch die Aargauer Gemeinden gehen, um so noch mehr auf das Hilfswerk «Magic Moments» aufmerksam zu machen.

Debora Gattlen

Infos: magicmoments.ch

Er beschert magische Momente mitten im Elend

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