Markus Jost, pens. Gemeindeschreiber, lebt zusammen mit seiner Frau in Wohlenschwil. Er geniesst das Rentnerdasein, pflegt gelenkschonende Sportarten und liebt kulturelle Kulinarik.

Fenster-Aktiv-Ferien

Wir, das heisst meine werte Ehefrau und meine Wenigkeit, freuten uns schon lange auf die Wander-Genussferien auf Mallorca. Aber erstens kommt es anders als man denkt. Innert Kürze musste meine Gemahlin zwei teils überlappende Krankheiten erdulden. An Wanderferien war nicht mehr zu denken, also mussten wir diese kurzfristig stornieren. Am Abflugtag schauten wir gegen den Himmel und winkten unserer Edelweiss wehmütig zu. Als Krönung durften wir uns dann wegen dem «Kleingedruckten» der Reiseversicherung nerven. Überraschend erhielten wir vom Fensterbauer einen Anruf mit der Botschaft, dass er baldmöglichst unsere neuen Fenster montieren wolle. Das fehlte jetzt gerade noch – die folgenden gut zwei Wochen verbrachten wir ersatzhalber Aktivferien zu Hause. Glücklicherweise ging es meiner Frau gesundheitlich jeden Tag etwas besser. Wir kümmerten uns fortan um unsere fleissigen Handwerker, servierten ihnen täglich ein Znüni und Zvieri. Dem Baufortschritt entsprechend, zügelten wir Utensilien vom einen ins andere Zimmer und schützten das Mobiliar mittels Folien vor dem Staub, dies nebst meinem situativen Controlling. Anschliessend ging die «Frühlings-Putzete» über die Bühne. Das Schlimmste für mich war, dass ich nachts von den Fenstern träumte. So unter anderem von der Einpassung der halbrunden Fenster in die Leibungen wie auch von den verschiedenfarbigen Silikonfugen.
Die Aktion hat sich trotz allem gelohnt. Tagwache war jeweils um 6.30 Uhr, es wurde uns also viel Zeit geschenkt. Erfreulicherweise konnte ich während dieser Zeit 2,5 Kilo abspecken. Unser Haus präsentiert sich noch frischer und freundlicher. Auch lassen sich Heizkosten sparen, man sagte uns, dass sich mit den neuen Fenstern zwei bis drei Grad an Wärme einsparen lassen. Zudem gibt es nun auch weniger Lärm, unter anderem vom lästigen Bagger-Geheule aus dem Auffüllgelände. Zu guter Letzt lassen sich die Sanierungskosten von den Steuern abziehen. Zusammenfassend war es eine klassische Win-Win-Situation. Trotz allem haben wir uns geschworen, dass dies nun unsere letzte Haussanierung war.
Ein kleiner Trost blieb uns nicht verwehrt. Unmittelbar nach Vollendung dieser sportlichen Fensteraktion durften wir als Selbst-Belohnung mit der Queen ein City-Trip-Valentins-Schnäppchen auf dem Rhein von Basel nach Düsseldorf und retour unternehmen. Während dieser Zeit vollbrachte ein Heinzelmännchen die Finish-Arbeiten. Und mein Gewicht hat wieder zugelegt.

GASTKOLUMNE

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