Der Stadtrat veröffentlicht seine Strategie für die Jahre bis 2033

Die Ausarbeitung erfolgte in mehreren Schritten, nun liegt sie vor: die neue Strategie der Stadt Mellingen. Sie ist Standortbestimmung und Zukunftsweiser zugleich.

Viel Überraschendes steht in der neuen Strategie nicht drin. Das zehn Seiten starke Heftchen, das in diesen Tagen in den Briefkästen der Bevölkerung gelandet ist, beschreibt, wo Mellingen heute steht mit all seinen Vorzügen und Problemen und wo es in den nächsten Jahren grundsätzlich hingehen soll. Vieles bleibt allgemein formuliert und vage, Beschreibungen und Bekenntnisse prägen das Heft – was in solchen Gemeindestrategien allerdings nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist.
Stadtpräsidentin Györgyi Schaeffer spricht im Zusammenhang mit dem Positionierungspapier denn auch primär von einem «Führungsinstrument» für den Stadtrat. Man müsse Ziele formulieren, um zu wissen, wohin man schwimmt. «Sonst schwimmt man einfach», sagt sie. Das Papier sei zudem eine sehr breit abgestützte «Absichtserklärung», auf die sich die Bevölkerung berufen könne. Die Strategie habe also durchaus verbindlichen Charakter.

Kommissionen und das Gewerbe
Das vorliegende Papier ist in mehreren Etappen entstanden. Zunächst arbeitete der Stadtrat eine erste Version aus, die im Mai 2023 genehmigt wurde. Doch man entschloss sich zu einer Bereinigung. So wurde eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern des Stadtrates, diverser Kommissionen, Parteien, Schulen und des Gewerbes einberufen. Die finale Fassung der Strategie wurde schliesslich im vergangenen August vom Stadtrat genehmigt.
Sie umschreibt auf den ersten Seiten die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken, die Mellingen auszeichnen, und definiert die gelebten Werte. Im hinteren Teil sind zehn Schwerpunkte für die drei Legislaturperioden bis 2033 formuliert. Viele dieser Schwerpunkte lesen sich wie das ABC einer modernen Gemeinde: Die Stellung Mellingens als regionales Zentrum solle gestärkt werden, ein «sorgsamer Umgang mit finanziellen Ressourcen» und ein ausgeglichener Finanzhaushalt seien angestrebt, ebenso eine «moderne Verwaltung». Man fördere die Standort- und Wirtschaftsentwicklung und stehe zugleich für eine nachhaltige Energie- und Klimapolitik, für Biodiversität und den Naturschutz ein.

Eine moderne Sozialpolitik
Einige Schwerpunkte enthalten konkretere Bekenntnisse: «Mellingen fördert die Integration der Migrantinnen und Migranten sowie die Wiedereingliederung von Sozialhilfeempfängern.» Im vierten Schwerpunkt setzt der Stadtrat ein starkes Zeichen für eine moderne Sozialpolitik.
«In Mellingen sind über 80 Nationalitäten vertreten», sagt Györgyi Schaeffer dazu. «Über ein Drittel aller Bewohner hat keinen Schweizer Pass. Diese Bevölkerungsschichten können wir nicht einfach ignorieren.»
Und zur Unterstützung von Sozialhilfeempfängern habe der Stadtrat bereits ein neues Programm lanciert. «Wir bieten Sozialhilfeempfängern, die gerne arbeiten würden, aber keinen Job haben, temporäre Stellen an.»
Stark ist auch das Bekenntnis zur Jugend: Der Stadtrat will «die demokratischen Instrumente, Mitwirkungsmöglichkeiten und Partizipation wo immer sinnvoll und möglich stärken, insbesondere auch bei den jungen Bürgerinnen und Bürgern», heisst es im siebten Schwerpunkt.
Die Strategie liegt nun vor. Wer sich genauer über die laufenden Projekte im Zusammenhang mit den zehn Schwerpunkten informieren will, findet auf der Website mellingen.ch zusätzliche Informationen.

Marko Lehtinen

Zehn Punkte als «Absichtserklärung»

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