Von Bordeaux und Schöpferkraft

Gut gestartet ins 2025, liebe Leserschaft? Hoffen wir es doch. Sicher haben Sie die Vorsätze, welche Sie zur Jahreswende gefasst haben, noch nicht vergessen. Was da wäre: Mehr Sport treiben, mehr Zeit mit der Familie und Freunden verbringen, mehr für die Umwelt tun, sich gesünder ernähren und weniger Alkohol trinken. Und so weiter. Wir wissen ja bestens, was wir mit uns selber jeweils beim Jahreswechsel vereinbaren. Ich halte es seit ein paar Jahren so, dass ich den Vorsatz fasse, keine Vorsätze mehr zu fassen. (Dieser Spruch ist nicht von mir – aber trotzdem gut.)
Apropos weniger Alkohol. «Trinken ist das Laster des Schriftstellers», habe ich in einer seriösen Zeitung gelesen. Da werden einige berühmte Beispiele genannt, zum Beispiel Ernest Hemingway, Jean-Paul Sartre und natürlich Friedrich Dürrenmatt (der mit dem schweren Bordeaux). Für die literarische Schöpferkraft sei Alkohol ein geradezu notwendiges Laster. Interessant.
Ich stelle mir dazu zwei Fragen. Ist der Umkehrschluss richtig: Nur wer säuft, schreibt gut? Und: Gilt dies ausschliesslich für begnadete Schreib-Künstlerinnen und -Künstler? Oder kann man diese Behauptung auch bei Möchtegern-Literaten und anderen Schreiberlingen aufstellen?
Die aufmerksame Leserin ruft sofort: «Das waren aber total drei Fragen!» Okay, das stimmt. Es waren aber auch mindestens drei Gläser Wein davor.

Jean

Peanuts

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