Fussball, 3. Liga: FC Mellingen verliert zum achten Mal in Serie, zeigt aber gegen den FC Baden sein bestes Spiel

Was für ein Drama! Sie machen das beste Spiel seit Jahren. Doch die «Löwen» verlieren gegen den FC Baden wegen zwei Fehlern, die brutal bestraft wurden. Es ist die achte Pleite in Serie. Die Lage in der Tabelle wird immer ungemütlicher. Aber mit dieser Leistung von Baden sollte die Wende zu

Zum Glück gibt es noch so besonnene Leute wie FC Baden-Präsident Heinz Gassmann. Nach den hektischen Schlussminuten, als ein Badener mit Gelb-Rot vom Platz flog und sich einige Spieler, und auch Badens Trainer Burim Krasniqi, nicht mehr im Griff hatten, sorgte Gassmann nach dem Spiel für die Beruhigung der Gemüter. Unverständlich, weshalb Krasniqi, der seit acht Jahren für die Badener tätig ist, dermassen in Rage geriet. Seine Truppe ist mit so viel Talent und Können durchsetzt. Weshalb er sie bei einer 3:1-Führung noch anstachelt, als ginge es um Leben und Tod, erschliesst sich dem Betrachter nicht. So standen denn auch nach dem Spiel vor dem Stadion die Szenen der letzten Minuten im Zentrum der Diskussion. Dabei hätten die Mellinger Zuschauer durchaus Grund gehabt, über ein spektakuläres Spiel zu reden, in dem ihre Farben eine Leistung abgeliefert haben, die aller Ehren wert ist.

Etter wie weiland Karajan
Kurt Etter, der als Notnagel eingesprungen ist, hat wieder mal gezeigt, was für ein Trainerfuchs er ist. Nach nur wenigen Trainings hat er aus der Mannschaft eine Einheit geformt. Der fehlt es natürlich nach so einer desaströsen Serie von Niederlagen an Selbstvertrauen. Aber sie hat das Fussballspielen nicht verlernt. Kurt Etter hat seiner Truppe ein klares Konzept verpasst. Das hat am letzten Dienstagabend so gut funktioniert, dass der Badener Trainer schon früh in Rage geriet. Denn die hoch talentierten Badener liefen sich in «Etters» taktischem Spinnennetz mal für Mal fest. Jeder Spieler hatte seine klare Aufgabe. Etter selbst dirigierte an der Seitenlinie wie weiland Karajan. Und seine Spieler spielten die Partitur geradezu perfekt. Auffallend dabei die Funktion von Rafael Müller, der vor der Viererkette eine Art Scheibenwischerfunktion einnahm. Jeder Einzelne in Etters Ensemble spielte seine Rolle wie vom Blatt gelesen. Damit brachte es den technisch versierten Gegner in arge Bedrängnis. Nicht nur defensiv, auch im Spiel nach vorne. Etwas mehr Präzision und es wäre wohl zur Pause 2:0 für Mellingen gestanden. So aber mussten sie sich mit dem einen, herrlich herausgespielten Tor von Andi Etter, begnügen der ein perfekt getimtes Zuspiel von Pascal Gisi verwerten konnte.

Zwei fatale Fehler
In der zweiten Hälfte lief es für die Mellinger nicht mehr so gut. Nicht zuletzt, weil sie dem Rhythmus der Badener Tribut zollen mussten. Sie konnten die Räume nicht mehr so schliessen wie in den ersten 45 Minuten. Und sie brachten sie mit zwei Fehlern selbst in Rücklage. Einmal brachten sie einen schon sicher geglaubten Ball vor dem Tor nicht weg. Beim zweiten Gegentreffer stand ein «unforced error» im Mittelfeld am Ursprung des Unheils, als Beerle unbedrängt den Ball einem Gegner in den Lauf spielte.

Beat Gomes

Wenn’s nicht läuft, läuft’s halt nicht

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