Die Gemeindeversammlung am Mittwoch war nach nur einer Stunde bereits zu Ende

Die 124 Stimmbürgerinnen und Stimmbürger genehmigten alle Geschäfte – inklusive des Holz-Modulbaus für die Schule. Informiert wurde auch über den Stand der Verhandlungen mit dem Kanton über eine mögliche Asylunterkunft unter der Schulanlage Leematten.

Der Paukenschlag erfolgte am Ende der Gemeindeversammlung unter «Verschiedenes». Frau Vizeammann Simone Bertschi überbrachte buchstäblich die neuesten Nachrichten zu einer möglichen kantonalen Asylunterkunft in der unterirdischen geschützten Sanitätsstelle unter der Schulanlage Leematten. Bereits bei der Infoveranstaltung im Mai hatte Bertschi informiert, dass der Kanton die Örtlichkeit zur Prüfung ins Auge gefasst habe.
Der Gemeinderat habe bei einem späteren Treffen seine ablehnende Haltung beim kantonalen Sozialdienst sowie beim Regierungsrat deponiert, so Bertschi. Wenige Stunden vor der Gemeindeversammlung dann die Rückmeldung des Kantons: «Aufgrund der hohen Zuweisungszahlen kann der Kanton nicht von der Planung absehen, die geschützte Sanitätsstelle für eine kantonale Unterkunft in Erwägung zu ziehen», erklärte Bertschi, schob jedoch direkt ein «Aber» hinterher. Die Entscheidung gelte nur für den Moment. Der Kanton habe die Prüfung bis im Frühjahr sistiert. Der Gemeinderat werde dann weiter informieren. Nach der Mitteilung herrschte betroffene Stille im Saal, Fragen gab es jedoch keine aus der Versammlung.

Kauf des Occasionbaus genehmigt
Der Kredit über 2,9 Millionen Franken für einen Holz-Modulbau zur Schulraumerweiterung war wohl das wichtigste Geschäft des Abends. «Wir haben keine freien Räume mehr für die Schule», fasste Gemeinderat Andreas Sommer zusammen. Aufgrund der prognostizierten Schülerzahlen brauche man allein bis 2029 zusätzliche 800 Quadratmeter Platz, langfristig sogar 3000 Quadratmeter. Für die erste Phase schlägt der Gemeinderat die Errichtung eines Holz-Modulbaus vor. Dieser kann als Occasion von der Stadt Zürich erworben werden («Reussbote», 11. Mai). Dadurch spare man gegenüber einem Neubau eine Million Franken, so Sommer, der betonte, dass es sich nicht um ein Provisorium handle. Ob der Bau nach der Sanierung der restlichen Gebäude bestehen bleibe, wollte ein Votant wissen. Das sei noch nicht entschieden, so Sommer. Aufgrund der Substanz sei das aber möglich. Die Versammlung genehmigte anschliessend den Kredit mit nur drei Gegenstimmen. Grossmehrheitlich wurde auch der Kredit in Höhe von 660 000 Franken für die Erarbeitung der 2. Etappe der Generellen Entwässerungsplanung angenommen. Einstimmig genehmigte der Souverän das Protokoll der Winter-Gmeind, den Rechenschaftsbericht sowie die Jahresrechnung 2023. Letztere schloss mit einem Ertragsüberschuss von rund 258 000 Franken.

Michael Lux

Asylunterkunft ist noch nicht vom Tisch

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