Nach fünf Jahren in der Privatwirtschaft wählt Filloreta Oroshaj eine Karriere in der Gemeindeverwaltung

Die neue Gemeindeschreiberin kennt ihre Vorgängerin aus ihrer Zeit an der Berufsschule. Sie erlebt die Stelle in Birrhard als Glücksfall, mag das Team, die Menschen in Birrhard und ihren kurzen Arbeitsweg.

Hinter dem Schalter ein fröhliches Lachen, ein offener Blick. Beides gehört zu Filloreta Oroshaj. Sie ist die neue Gemeindeschreiberin in Birrhard und seit dem 1. Februar im Amt. In dieser Funktion folgt sie auf Jennifer Suter-Steinlechner, die nach der Geburt ihres Kindes in die zweite Reihe getreten ist und seither als Stellvertretung der neuen Gemeindeschreiberin arbeitet. Die beiden kennen sich schon ziemlich lange. Während der Lehre, welche beide auf der Gemeindeverwaltung absolvierten – Oroshaj in Villnachern, Suter in Birrhard – drückten sie gemeinsam die Schulbank und lernten für den Abschluss an der Berufsschule. «Letztlich bin ich wohl auch dank Jennifer Suter-Steinlechner heute hier», meint sie.

Birrhard, ein guter Entscheid
Bereut hat sie ihren Entscheid nicht. «Die Zusammenarbeit im kleinen Team und mit dem Gemeinderat», bezeichnet sie denn auch als besonders schön am neuen Arbeitsort. Sie schätzt die Gespräche und Kontakte am Schalter, das Vertrauen und die Wertschätzung der Menschen im 965-Seelen-Dorf.
Die erste Gemeindeversammlung hat Oroshaj bereits hinter sich. «Sehr kurz fiel sie in diesem Sommer aus», meint sie lachend. Nicht zuletzt, weil bei den grossen Geschäften in Birrhard die meisten Entscheide bereits gefallen sind. Mit dem Erweiterungsbau für die Primarschule wurde vor kurzem begonnen und der Bau neuer Quartiere, der starke Auswirkungen auf die demografische Entwicklung in der Gemeinde Birrhard hat, ist bewilligt oder abgeschlossen – die neuen Einwohnerinnen und Einwohner sind eingezogen.

Von Bildung und Lebenserfahrung
Birrhard passt für die Mutter von zwei kleinen Kindern auch deshalb, weil die Familie im Nachbardorf Lupfig lebt. Filloreta Oroshajs Freizeit gehört ihren Kindern: «Wir sind auf dem Spielplatz und bewegen uns gerne in der Natur.» Die 33-Jährige ist froh, ist ihr Arbeitsweg heute kürzer. «Ich könnte von Lupfig aus sogar mit dem Velo nach Birrhard fahren», meint sie. Zuvor arbeitete sie fünf Jahre lang als Gemeindeschreiberin in Schupfart, im Fricktal. Berufsbegleitend absolvierte sie in dieser Zeit die Ausbildung zur Gemeindeschreiberin an der Fachhochschule Nordwestschweiz.
Filloreta Oroshaj hatte in ihren letzten rund 15 Berufsjahren Einblick in mehrere Gemeindeverwaltungen: Nach abgeschlossener Lehre blieb sie zunächst in Villnachern, wechselte dann nach Habsburg und holte nebenbei die Berufsmatura nach. Es folgte ein fünfjähriger Abstecher in die Privatwirtschaft. Die Arbeit auf der Gemeindeverwaltung aber hatte es ihr angetan, sie kehrte zurück. «Ich mag den Kontakt zu den Menschen, helfe gerne bei verwaltungsrechtlichen und verfahrenspolitischen Fragen», sagt sie.

Zwei Jahre lang war sie stellvertretende Gemeindeschreiberin in Erlinsbach, danach folgte Schupfart und seit mehr als einem halben Jahr leitet sie nun die Gemeindeverwaltung in Birrhard. Ihre Arbeit erlebe sie als sehr praxisnah, erklärt sie. Schön sei, dass sie dank der vielfältigen Begegnungen mit unterschiedlichen Menschen auch selber an Lebenserfahrung gewinne. Dass sie sich kontinuierlich weiterbilden konnte und heute Gemeindeschreiberin ist, bezeichnet die junge Frau mit Migrationshintergrund, als grosse Chance. Solche Bildungsmöglichkeiten, meint sie, seien keineswegs selbstverständlich.

Heidi Hess

Es ist die Vielfalt, die sie reizvoll findet

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