Argovia Fäscht findet 2025 im Birrfeld statt. Aber erst im September, um brütende Feldlerchen zu schützen

Erst wenn die Feldlerchen im Birrfeld ihre Brutzeit beendet haben, stellen die Organisatoren nächstes Jahr im Spätsommer Festzelte und Konzerttribünen auf. Das begrüssen die Umweltverbände im Aargau.

Das Argovia Fäscht kehrt 2025 auf das Birrfeld zurück, so der Inhalt einer Medienmitteilung. Marco Kugel, Leiter des Argovia Fäschts bei CH Media, drückt seine Freude darüber aus, dass die Durchführung des grossen Festes wieder am gewohnten Ort stattfinden kann. Besucherinnen und Besucher würden den Ort kennen, sagt er, auf dem Birrfeld sei das Fest gross geworden.
Verschoben wurde für das Fest im Jahr 2025 allerdings der Termin: Nächstes Jahr findet das Argovia Fäscht erst Anfang September und damit nach den Sommerferien statt. Gefeiert wird auf dem Birrfeld zwei Tage lang, am 5. und am 6. September. Am Freitag steigt das Beizlifäscht, am Samstag geht es weiter mit Konzerten und einem Vergnügungspark.

Beizlifäscht musste verlegt werden
Die Verlegung der Open-Air-Party auf den Spätsommer hat ihren Grund. Im Birrfeld brütet seit Jahrzehnten von April bis August die Feldlerche, ein Bodenbrüter, der in der Schweiz auf der Roten Liste mit Gefährdungsstatus «verletzlich» steht. Birdlife Aargau bezeichnet das Birrfeld – offenes Ackerland mit Lücken und «Lerchenfenstern» – als letztes grösseres Brutgebiet der Feldlerche im Aargau. Es kam daher bereits 2023 zu einer Verlegung des Festes nach Wohlen.
Als die Veranstalter schliesslich im März dieses Jahres erneut ein Fest im Birrfeld für Ende Juni ankündigten, reagierten Aargauer Naturschutzverbände entsetzt. Zwar war mit dem Beizlifäscht lediglich die kleinere Variante des Argovia Fäschts geplant. Mitte Juni aber ist die Feldlerche mitten in der Brutzeit. «Um einen Bestand stabil zu halten, braucht die Lerche zwei Bruten in der Zeit von Mitte April bis Mitte August», meldete damals etwa Birdlife Aargau. Nach politischen Vorstössen und Verhandlungen wurde das Beizlifäscht an den Dorfrand von Birrhard verlegt, das Datum blieb unverändert der 22. Juni.
Mit der Verlegung des Argovia Fäschts auf Anfang September folge man nun dem Vorschlag des Kantons sowie mehrerer Umweltverbände, teilen die Organisatoren mit. «Im Spätsommer haben sowohl die Feldlerche als auch alle anderen Brutvögel ihr Brutgeschäft beendet, was die Vogelwarte Sempach bereits im Jahr 2022 bestätigte», erklärt Marco Kugel.

Betsche: «Das begrüsse ich sehr»
Das bestätigt Matthias Betsche, Geschäftsführer von Pro Natura Aargau. Die Brutzeit sei zum neuen Zeitpunkt des Argovia Fäschts am 5. und 6. September vorbei. «Wir hatten eine örtliche oder eine zeitliche Verschiebung gefordert, sodass eines der letzten grösseren Feldlerchen-Vorkommen im Kanton Aargau auf dem Birrfeld nicht gefährdet wird», sagt er. Ein Argovia Fäscht während der Brutzeit hätte den Fortbestand der Feldlerche bedroht. «Mit dem neuen Zeitpunkt ausserhalb der Brutzeit wurde unsere Forderung berücksichtigt und umgesetzt», meint Betsche. «Das begrüsse ich sehr.»
Es sei darüber hinaus wichtig, dass es auf dem Birrfeld bei diesem einen Fest und Zeitfenster ausserhalb der Brutzeit bleibe, meint er. Es dürfe auch keine weiteren vor- und nachgelagerten Events geben. «Das südwestliche Viertel des Birrfelds muss weiterhin möglichst geschont werden.» Wenn alle zusammenarbeiten, gelinge es, die Feldlerche im Kanton Aargau zu retten. «Der Veranstalter des Argovia Fäschts hat dafür einen wichtigen Schritt gemacht», so Matthias Betsche.

Heidi Hess

Dafür erhält das Argovia Fäscht ein Lob

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